Werkstatt Ogonjok

Pjervoj Ogonjok

Seit einigen Jahren beehrt uns die Werkstatt Ogonjok mit ihren außergewöhnlichen Ideen.
Die Ruhe der Natur mit der Lyrik zu verbinden ist ein Ziel der Werkstatt Ogonjok, der Werkstatt für Poesie, Kreativität und persönliche Entwicklung in Wieseck. Bereits zum wiederholten Male ist der Aussteller in Rabenau unterwegs, hinterlässt auch dort seine Spuren wie bereits in anderen Teilen Hessens.
Unter dem Titel „Londorfer Lyrischer Frühling“ wurde vor Ostern 2011 in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverein Rabenau im alten, idyllischen Burggarten im Herzen der Rabenau ein neues Projekt gestartet, das Poesie auf verschiedene Arten im Burggarten ganz zwanglos verteilt und zum Anschauen, Lesen, zum Grübeln und Nachdenken einladen will.
So beispielsweise „Stock und Hut und Gedankengut“. Durch ein Seil oder eine Schnur ist hierbei ein Hut mit einem Baum, ein Gedicht mit dem Hut und das Gedicht ebenso mit dem im Boden steckenden Spazierstock verbunden. Auf Augenhöhe kann man so einen lyrischen Text lesen, der sich zwischen einer imaginären Hand (am Stock) und dem imaginären Kopf (unter dem Hut) befindet – und sich über das Gelesene Gedanken machen.
So ganz einfach zu verstehen sind die Texte, die teilweise laminiert sind oder sich sogar zwischen Plexiglasscheiben (Poesie wasserdicht) befinden, größtenteils nicht. Viele Leser kommen wohl eher ins Grübeln und wer sich darauf einlässt und die Zeilen auf sich wirken lassen kann, wird sicher auf unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten  stoßen – oder auch nicht.
Wichtig ist es dem Aussteller, dass sich Menschen aus der Hektik der heutigen Zeit lösen und den Kopf frei bekommen, um das, was er sieht und liest inmitten der Natur des Burggartens, auf sich wirken zu lassen.
So gibt es auch Texte, deren Worte aus durcheinander gewürfelten Buchstaben bestehen. Dass man sie dennoch problemlos lesen kann fällt verwundert beim genauen Betrachten auf.
Auch werden Gedichte berühmter Poeten gemeinsam mit Lyrik aus der Werkstatt Ogonjok ausgestellt, hier bestehen keine Berührungsängste.
Der Worteblätterbaum ist nun auch im Burggarten zu finden. Weiße Blätter eines Gummibaumes, auf deren beiden Seiten ein anderes Wort steht, hängen in einem Busch. Im Wind drehen sich die Blätter um ihre Achse und beide Worte sind zu sehen. In der „Kulturlaterne“ sind nicht nur Bücher, die man sich zum Lesen heraus nehmen kann, sondern auch ein Gästebuch mit Stift, in das die Besucher ihre Gedanken schreiben können, so, wie auf den Klangstab, der wenig weiter mit zwei Bleistiften hängt. Die zahlreichen Sitzbänke im Park sind mit Gedichten und Gedanken bestückt, sich darauf nieder und in die Schriften einzulassen ist erwünscht. Ebenso wie der Dialog über das, was man lesen, sehen und erleben kann im Londorfer Lyrischen Frühling.
Eine Zugabe zu der jetzigen Ausstellung soll es im Sommer geben – man darf gespannt sein!
Infos auch unter http://www.edition-ogonjok.de/11.html

Interessierte beschauten sich die  Open-Air-Ausstellung der Werkstatt Ogonjok im Burggarten in Londorf - so wie hier beim Worteblätterbaum. (2011)

LaberArtOrium war der Name einer Ausstellung im Burggarten. Der Aussteller ist in Londorf kein Unbekannter:  Pjervoj Ogonjok ist der Mann, der den Bücherschirm im Burggarten platzierte. Diese Idee hat schon Nachahmer gefunden in der Lumdatalkommune. Pjervoj Ogonjok war auch bei „Kunst im Garten“ im Freigässerwinkel bei Erick Klein zugegen und präsentierte dort unter anderem Bücher von Reshak Shaker, dessen Weisheiten auch unter Bücherschirmen zu finden sind.
Dieser Reshak Shaker entwickelte gemeinsam mit Pjervoj Ogonjok die Idee zum LaberArtOrium. Grundgedanke hierbei ist, dass in der Natur oder anderen zur Entspannung einladenden Orten eine Art Slalomstrecke aufgebaut wird, die begangen werden kann und die die „Lyrik der Laberynthe“ zum Inhalt haben. An oder zwischen Bambusstangen werden dazu graphische Gedichte und Gedanken befestigt, die man sich beim Hindurchspazieren anschauen und über die man nachdenken und grübeln kann.
Diese einlaminierten Gedichte wurden auf der Fläche verteilt, zwischen ihnen konnte man wandeln, sich Gedanken machen oder sich einfach nur anregen lassen.
Die Texte sind besonders, der Leser muss bereit sein gedanklich von festen, bekannten Strukturen abzulassen und sich auf Neues einzulassen. Sicher muss man bisweilen hin- und herüberlegen, die Gedichte von Reshak Shaker sind hintergründig und haben sicher auch eine Portion Humor, können Anregungen fürs Lebens sein.
Der Künstler lud alle ein im „Londorfer LaberArtOrium“ Poesie, Rätsel, Gehirnjogging und Entspannungsmandalas zu entdecken und sich  zu „unvorhergesehenen Erkenntnissen, Denken, Schmunzeln und Weiterfragen“ verleiten zu lassen.


In den Jahren seither installiert die Werkstatt Ogonjok Wieseck immer wieder neue Ideen und Erfahrenswertes in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverein im Burggarten.

Infos unter www.werkstatt-ogonjok.de